Mittwoch, 31. August 2011

Gesunde Rassekatzen

Informiert man sich über Rassekatzen und besucht die Homepages verschiedener Züchter, dann fällt meistens auf, dass dort die Katzen auf die unterschiedlichsten Krankheiten untersucht werden, von denen man gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Da stehen dann so Dinge wie HCM, PKD oder auch Katzenaids und Blutgruppenunverträglichkeit. Mit den Zuchtkatzen werden Gentests gemacht und teuere Untersuchungen beim Herzspezialisten. Nun ist der Gedanke recht naheliegend, dass das an der "Überzüchtung" der Rassekatzen liegt. Man könnte tatsächlich denken, dass sie so hochgezüchtet sind, dass bei ihnen alle möglichen Krankheiten viel öfter auftreten als bei der normalen kurzhaarigen Hauskatze.


Deutsch Langhaarkatze

Solche Gedanken haben sich auch Wissenschaftler gemacht und haben versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Zum Beispiel ist die häufigste Herzerkrankung bei Katzen die Hypertrophe Cardiomyopathie, HCM abgekürzt. Das ist eine Krankheit, bei der es im Laufe des Lebens zu Veränderungen am Herzmuskel kommt, die dann irgendwann zur Herzschwäche oder zum plötzlichen Herztod führen. Da es diese Erkrankung auch beim Menschen gibt, wurde viel daran geforscht und man weiß heute, dass es eine erbliche Krankheit ist. Bekannt wurde HCM bei Katzenliebhabern vor allem durch Krankheitsfälle bei Maine Coons, bei denen schätzungsweise 10% von einer Erkrankung betroffen sind. Um diese große Zahl an betroffenen Maine Coons zu senken, wurde sehr viel von Züchtern unternommen, das Problem bekannt zu machen und durch entsprechende Maßnahmen dafür zu sorgen, dass nur mit Tieren gezüchtet wird, die nicht erkrankt sind. Das ist aber auch ein Grund dafür, dass HCM immer gleich mit dieser Rasse assoziiert wird.


Hauskatze

Wie sieht das aber nun bei Hauskatzen aus? Dort scheint HCM kein Thema zu sein und nur wenige Hauskatzenbesitzer haben je von HCM gehört. Schaut man ins Wartezimmer eines Tierarztes, der sich auf Kardiologie spezialisiert hat, wird man dort nur selten Hauskatzen finden. Auch hier gewinnt man den Eindruck, dass es sich also in erster Linie um ein Problem von Rassekatzen handelt. Nur leider trügt der Schein! Man weiß heutzutage, dass Hauskatzen genauso wie die Maine Coon zu etwa 10% von HCM betroffen sind. Eine unglaublich hohe Anzahl an Hauskatzen stirbt also den plötzlichen Herztod oder leidet immer stärker an Herzschwäche, bis sie schließlich daran stirbt. Besonders traurig daran ist, dass sich bei Hauskatzen kaum jemand darüber Gedanken zu machen scheint und auch selten ein Hauskatzenbesitzer mit seiner kranken Katze zum Spezialisten geht - von Untersuchungen vor der Möglichkeit zur Fortpflanzung ganz zu schweigen.

Deutsch Langhaarkater


Nicht viel anders sieht es bei den anderen erblichen Erkrankungen aus. Sie sind kein Privileg von Rassekatzen, bei ihnen wird nur bewusst darauf untersucht. Seriöse Züchter betreiben einen großen Aufwand, um das Risiko dafür bei den Katzen, für die sie verantwortlich sind, zu senken. Deshalb werden bei Zuchtkatzen Gentests gemacht und spezielle Untersuchungen beim Tierarzt, auf die ein Liebhabertier nur im Krankheitsfall untersucht wird.


Deutsch Langhaarkitten

Auch die Deutsch Langhaar-Züchter haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihr Möglichstes zu tun, um das Auftreten von erblichen Krankheiten in ihrer Rasse zu verhindern. Verschiedene Gentests und Untersuchungen auf HCM und PKD sollen verhindern, dass betroffene Katzen die Krankheitsgene an die Nachkommen weitergeben. Zum Glück ist bis jetzt die Zuchtpopulation ausgesprochen gesund und es bestehen gute Chancen, dass das so bleibt, wenn die Züchter weiterhin so verantwortungsvoll ihre Verpaarungen planen wie das bis jetzt der Fall ist.

Samstag, 20. August 2011

The Next Generation

Jetzt ist es bereits 8 Wochen her, dass der N-Wurf in der Cattery von Germangora geboren wurde. Die Kätzchen entwickeln sich prächtig und man kann bereits jetzt von einem großen Erfolg für die Erhaltungszucht der Deutsch Langhaarkatze sprechen - es sind die ersten Nachkommen von Bär von der Wassermühle.


Studiert man alte Berichte von Ausstellungen, bei denen vor rund 80 Jahren viele Deutsch Langhaarkatzen zu sehen waren, fällt auf, dass weiße Katzen offensichtlich sehr beliebt waren. Um diese Farbe im Erhaltungszuchtprogramm der DLH nicht zu verlieren, wurde Bär mit der weißen Cosma Shiva von Germangora verpaart, die selbstveständlich audiometrisch untersucht ist und auf beiden Ohren bestens hört. Erfreulicherweise waren gleich drei weiße Kätzchen im Wurf, von denen zwei bereits ihren Platz in DLH-Zuchten gefunden haben. Nur der kleine Nalle sucht noch ein Zuhause.


Nalle von Germangora

Der Katermann wird einmal odd eyes wie seine Mutter zeigen und hat ein rassetypisches Wesen: menschenbezogen, kontaktfreudig, freundlich und unkompliziert.

Ein Großteil der Deutsch Langhaarkatzen der Familie Aschemeier trug ganz klassische Farben wie schwarz, schwarz getigert oder schildpatt - so auch der kleine Nidi von Germangora, der sich in einem schön gezeichneten black mackerel Tabby zeigt:

ein etwas verschlafener Nidi von Germangora (8 Wochen alt)

Das kleine Katerchen scheint schon jetzt ein typvoller Vertreter seiner Rasse zu werden: ein rundliches Köpfchen mit nicht zu tief eingesetzten, leicht mandelförmigen Augen, eine kurze Schnauze mit stumpfem Ende und ein feiner Schwung im Profil, dass weder gerade ist, noch einen deutlichen Stopp zeigt. Auch den breiten Nasenrücken scheint er von seinem Vater geerbt zu haben.